Feuerwehren üben gemeinsam den Ernstfall
Am Freitag 17.10.2014 führten die Feuerwehren Litzendorf, Naisa und Pödeldorf eine Gemeinschaftsübung durch.
Die Alarmierung erfolgte um 19:06 Uhr durch die Integrierte Leitstelle Bamberg mit dem Einsatzstichwort „Brand PKW“ für die Feuerwehren Naisa und Litzendorf am Sportgelände des ASV Naisa.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte war durch den Übungsleiter, 1. Kommandant der FF Naisa Winfried Lunz, allerdings ein etwas schwierigeres Szenario dargestellt worden. Tatsächlich handelte es sich um einen schweren Verkehrsunfall mit zwei Fahrzeugen und mehreren verletzten Personen. Der gemeldete PKW-Brand war wohl nur ausgelaufenes Kühlwasser das verdampfte.
Sofort wurde durch den Einsatzleiter der Feuerwehr Naisa Marco Koschwitz, unterstützt vom 1. Kommandant der FF Litzendorf Stefan Seibold veranlasst die Einsatzstelle mit mehreren Flutlichtstrahlern die auf den drei Fahrzeugen der Wehren verlastet sind großflächig auszuleuchten. Gruppenführer Patrick Dworazik von der FF Litzendorf übernahm eine Gruppe Feuerwehrmänner aus Naisa und Litzendorf um mit der Befreiung des ersten, für die Einsatzleitung am schwersten verletzten Opfers zu beginnen. Schwierig stellte sich hier die Aufgabe für die Einsatzkräfte dar, da das Fahrzeug auf dem Dach lag und die Person (eine Übungspuppe der Feuerwehr mit einem Gewicht von 90 kg) in ihrem Sitz angeschnallt war und somit kopfüber im Fahrzeug festhing. Aufgrund der Größe der Einsatzstelle und der immer noch drohenden Gefahr der Entzündung der Fahrzeuge wurde die Feuerwehr Pödeldorf zur Unterstützung nachalarmiert.
Im Laufe der Rettung der ersten Person viel auf, dass sich ein leerer Kindersitz im Fahrzeug befand und aufgrund des Unfallbildes musste vermutet werden, dass das Kleinkind aus dem Fahrzeug geschleudert wurde. Aufgrund der Dunkelheit wurde durch die Einsatzleitung sofort veranlasst, dass zwei Trupps der Feuerwehr Litzendorf und der schnell eingetroffen Feuerwehr Pödeldorf unter Einsatz von Wärmebildkameras nach dem Kind suchten. Nach kurzer Zeit konnte dieses in der angrenzenden Wiese gefunden werden und wurde sofort durch die ausgebildeten Rettungssanitäter der Litzendorfer Wehr erstversorgt. Mittlerweile konnte auch die Person aus dem ersten Fahrzeug befreit und versorgt werden.
Die FF Pödeldorf unter der Leitung der Gruppenführer Christoph Schade und Anton König hat einen Faltbehälter der FF Naisa für Löschwasser mit 3000 Liter Fassungsvermögen und je einen Löschangriff mit Wasser und mit Löschschaum vorbereitet und zum Einsatz fertig gemacht. Durch den Faltbehälter konnte das Tanklöschfahrzeug der Pödeldorfer freigehalten und zum Löschwassertransport im Pendelverkehr verwendet werden.
Das zweite verunfallte Fahrzeug mit zwei eingeschlossenen und verletzten Insassen übernahm Gruppenführer Franz Dippold aus Litzendorf mit einer Gruppe aus Pödeldorfer und Naisger Wehrmännern. Wie auch schon beim ersten Fahrzeug kam hier schweres Gerät zum Einsatz. Mit Rettungsschere und Spreizer wurde zuerst die Beifahrertür geöffnet und entfernt um die Fahrerin patientengerecht und schonend zu befreien. Zur Rettung der zweiten Insassin auf der Rücksitzbank mussten die hinteren Holme durchtrennt und das Fahrzeugdach zum Teil entfernt werden.
Wie schon befürchtet entzündeten sich die beiden Unfallfahrzeuge nachdem alle Insassen befreit waren. Durch den Einsatz zweier Trupps unter schwerem Atemschutz konnten die Fahrzeuge durch die FF Pödeldorf aber schnell wieder gelöscht werden. Hier war es dem Übungsleiter wichtig den Einsatz der beiden Löschmittel Wasser und Schaum mit Vor- und Nachteilen zu verdeutlichen.
Diese gemeinschaftliche Übung hat wieder einmal verdeutlicht wie wichtig und von welchem Vorteil es ist, dass unsere Gemeindefeuerwehren, wie sie es schon seit langem tun, über ihren Tellerrand hinaus schauen und jede aktive Feuerwehrfrau und jeder aktiver Feuerwehrmann nicht nur am eigenen Equipment ausgebildet wird, sondern z. B. auch an dem der „Stützpunktwehr“ Litzendorf. Durch die Durchführung gemeinschaftlicher Übungen der Ortsfeuerwehren, bietet sich die Möglichkeit im Ernstfall gemeinsam und Feuerwehren übergreifend zum Schutz und zum Wohl unserer Bürger und deren Hab und Gut effektiv Hilfe leisten zu können.
Insgesamt zog der Übungsleiter eine positive Bilanz aus dieser Übung mit dem Schwerpunkt „Technische Hilfeleistung“ und lobte die professionelle Zusammenarbeit der drei Feuerwehren.
So bedankte sich Winfried Lunz während der Nachbesprechung bei allen Feuerwehrleuten die bei dieser Übung im Einsatz waren und hierfür ihren Freitagabend opferten, bei den Damen vom MHD Litzendorf für die Verletztendarstellung sowie bei den Beobachtern, allen voran Kreisbrandmeister Wilhelm Eberlein, 1. Kommandant FF Melkendorf Guido Theis und 1. Kommandant FF Schammelsdorf Christian Gruber. Dank auch an die Feuerwehr Pödeldorf die gleichzeitig die Verpflegung der insgesamt 70 Teilnehmer sicherstellte.